Geboren
1952 in Vorau, Österreich
Lebt und arbeitet in Graz
Wolfgang Rahs (*1952) ließ sich schon in den 1970er-Jahren von der avantgardistischen Kunstszene in Graz inspirieren, durch den Steirischen Herbst oder das Forum Stadtpark, einer Aktions- und Interessengemeinschaft von Künstler*innen unterschiedlicher Genres, bei der Gruppe 77 ist der Mitglied. Im Metallhandwerk und in der Goldschmiedekunst an der Grazer Ortweinschule ausgebildet, oszillieren seine Werke zwischen Schmuck, Installationen, Performance und prozesshaften Werken — freie Arbeiten, die den Schmuckgedanken in einer umfassenden Weise reflektieren. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Mythen (Skythisches Stillleben), mit vorgefundenen Bedingtheiten (Verdammte Brosche) und mit der eigenen Existenz (Mauspfad Köln) eine große Rolle. Eine beeindruckende Publikation über diesen außergewöhnlichen Künstler, dessen Werk das herkömmliche Verständnis von Schmuck hinerfragt und dadurch erweitert.
Ausbildung, Werdegang
1966–1970 | Kunstgewerbeschule Graz, Gestaltendes Metallhandwerk bei Werner Schmeiser |
1971–1972 | Praxisjahre als Modellgoldschmied und Schmuckentwerfer in Lindau, Deutschland |
1976–1977 | Goldschmied und Schmuckentwerfer bei Prischl & Kessel Jewellers, Emailschmuckentwerfer in Johannesburg, Südafrika |
seit 1977 | Atelier in Graz, Inge Asenbaum, Galerie am Graben, Wien, stellt das Frühwerk vor Beitritt zur Gruppe 77, den Dissidenten der Grazer Sezession; Beteiligung an den Projekten der Gruppe 77, Graz |
1981 | Gast des Crafts Board of the Australia Council, Vortrag: Movements in European Artistic Jewellery, und Reiseperformance: The Scythic Still Life, Royal Melbourne Institute of Technology; Brisbane Civic Art Gallery and Museum; Sydney College of the Arts; The Jam Factory, Adelaide; Western Institute of Art and Technology, Perth |
1983 | Skythisches Stillleben wird in Graz, Wien und Köln aufgeführt |
1984 | Die Galerie am Graben Wien ladet zu Gioiello, Arte Contemporanea d’Austria der Biennale Venedig ’84 |
1985 | Teilnahme an Perfo 3, mit Verdammte Brosche, LantarenVenster, Rotterdam |
1986–1989 | Scherbenhalde, Skulptur im öffentlichen Raum, Erbsattelstraße, Steiermark |
1986–1992 | Gründungsmitglied der Werkstadt Graz (mit Joachim Baur, Brigitte Haubenhofer-Salicites, Eva Schmeiser-Cadia und Werner Schmeiser) |
1992 | Gastvortrag und Workshop am Royal College of Art, London |
1995–2003 | Lehrauftrag für Schmuckgestaltung an der Pädagogischen Akademie der Diözese Graz-Seckau |
1997/98 | Organisation und Kurator für Graz grüßt Villa De Bondt, Gent, Belgien |
1998/2002 | Altarraumgestaltung, Marktkirche Vorau; Pfarrkirche Kalvarienberg, Graz |
2008–2012 | Studium der Goldschmiedekunst an der Akademie der Bildenden Künste, München, Diplom bei Prof. Otto Künzli |
2002–2017 | Lehrtätig an der Meisterschule für Kunst und Gestaltung, Künstlerischer Leiter für Schmuck und Metallgestaltung an der Höheren technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Graz, Ortweinschule |
Museen und öffentliche Sammlungen
Museum für Angewandte Kunst, MAK Wien |
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz |
Abteilung Kunstgewerbe am Landesmuseum Joanneum, Graz |
Studiensammlung des Royal College of Art, London; nun im Victoria & Albert Museum, London |
Artothek des Bundeskanzleramtes, Wien |
Kulturamt der Stadt Graz |
Sammlung Diözesanmuseum Graz |
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe |
Die Neue Sammlung - The Design Museum, Pinakothek der Moderne,Danner-Stiftung, München |
Dallas Museum of Art, Deedie Rose Collection, Texas; vormals Sammlung Inge Asenbaum, Wien |
Helen Williams Drutt Family Collections USA |
Sammlung Bollmann, Wien |
Sammlung Vandekerckhove, Villa de Bondt, Gent |
Sammlung Wolf, Gleisdorf |
Verschiedene Privatsammlungen |
Auszeichnungen
1978 | Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst beim Kunstpreis des Landes Steiermark |
1979 | Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für bildende Kunst, Wien (Wotruba-Medaille) |
1980 | Hartberger Kunstpreis für Plastik und Objektgestaltung |
1981 | Kunstförderungspreis der Landeshauptstadt Graz |
1986 | Hartberger Kunstpreis für Plastik und Objektgestaltung (mit Manfred Rahs) |
1991 | Preis der Diözese Graz-Seckau für zeitgenössische bildende Kunst |